Difference between revisions of "Special VFR"

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Sonder VFR kommt zur Anwendung wenn die <br>  
 
Sonder VFR kommt zur Anwendung wenn die <br>  
  
#Flugsicht &lt;5 km beträgt oder die Wolkenuntergrenze <br>  
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#Wenn die Flugsicht&nbsp; weniger als 5 km beträgt.<br>  
#&lt;1500 Fuß über Grund ist. <br>
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#Wenn die Hauptwolkenuntergrenze geringer als 1500 Fuß über Grund ist. <br>
  
 
Bei solchen Wetterbedingungen sind keine VFR Flüge möglich, außer Sonder VFR. SVFR ermöglicht den Ein- beziehungsweise Ausflug aus einer Kontrollzone, auch dann, wenn die Wetterminima unterhalb VMC im Luftraum D liegen. Auch ein anschließender Weiterflug in Luftraum G unter Einhaltung der Wetterminima ist möglich. <br>  
 
Bei solchen Wetterbedingungen sind keine VFR Flüge möglich, außer Sonder VFR. SVFR ermöglicht den Ein- beziehungsweise Ausflug aus einer Kontrollzone, auch dann, wenn die Wetterminima unterhalb VMC im Luftraum D liegen. Auch ein anschließender Weiterflug in Luftraum G unter Einhaltung der Wetterminima ist möglich. <br>  
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=== Beispiel für den Einflug in die Kontrollzone  ===
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=== Beispiele für den Einflug in die Kontrollzone  ===
  
<pre>Pilot:    Wien Turm, Servus, OE-AUT.  
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===== Beispiel auf deutsch  =====
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<pre>Pilot:    Wien Turm, Servus, OE-AUT.
 
LOWW_TWR: OE-AUT, Wien Turm, Servus.
 
LOWW_TWR: OE-AUT, Wien Turm, Servus.
 
Pilot:    OE-AUT, Diamond DA20, VFR von Wiener Neustadt Ost zu Ihrem Platz, circa 3 Meilen südlich von Seibersdorf, erbitte Platzinformationen.
 
Pilot:    OE-AUT, Diamond DA20, VFR von Wiener Neustadt Ost zu Ihrem Platz, circa 3 Meilen südlich von Seibersdorf, erbitte Platzinformationen.
LOWW_TWR: OE-AUT, Kontrollzone Wien IMC, Sicht 2000 Meter, Wolken bedeckt 1400 Fuß, fliegen Sie weiter in Richtung Seibersdorf, erwarten Sie Sonder-VFR, Piste 29, QNH 1009. Ich rufe zurück.<pre>
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LOWW_TWR: OE-AUT, Kontrollzone Wien IMC, Sicht 2000 Meter, Wolken bedeckt 1400 Fuß, fliegen Sie weiter in Richtung Seibersdorf, erwarten Sie Sonder-VFR, Piste 29, QNH 1009. Ich rufe zurück.</pre>  
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*Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Einflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug (Position, Höhe, Geschwindigkeit etc.). Anflugkontrolle genehmigt Einflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4617. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Sonder-VFR Freigabe die Anweisung die Anflugkontrolle zu rufen. Nach Einflug in die Kontrollzone (überfliegen der Kontrollzonengrenze) muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten<br>
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<pre>LOWW_TWR: OE-AUT, Fliegen Sie in die Kontrollzone über Sector S Sonder-VFR ein, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4617.
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Pilot:    Einflug in die Kontrollzone Sonder-VFR genehmigt, 1500 Fuß oder darunter, Transponder 4617, QNH 1009, OE-AUT.
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LOWW_TWR: OE-AUT, identifiziert, setzen Sie Anflug fort, melden Sie Platz in Sicht.
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Pilot:    Verstanden, melde Platz in Sicht.
  
Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Einflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug (Position, Höhe, Geschwindigkeit etc.) 4. Anflugkontrolle genehmigt Einflug unter SVFR a. Phraseologie: SVFR genehmigt, nicht über 2000 Fuß, Tanspondercode 4617. 5. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen.
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...
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Pilot:    Platz in Sicht, OE-AUT.
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LOWW_TWR: OE-AUT, fliegen Sie in den Endanflug Piste 29, kein weiterer Verkehr in der Kontrollzone.
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Pilot:&nbsp;  Fliege in den Endanflug Piste 29, OE-AUT.
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LOWW_TWR:&nbsp;OE-AUT, Wind 290 Grad, 10 Knoten, Piste 29, Landung frei.
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Pilot:    Landung frei, Piste 29, OE-AUT.</pre>
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*Nach der vollständigen Landung ist die Anflugkontrolle über die Beendigung des Fluges unter Sonder-VFR zu informieren.
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===== Beispiel auf englisch  =====
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<pre>Pilot:    Wien Tower, good afternoon, G-WIRO.
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LOWW_TWR: G-WIRO, Wien Tower, Servus.
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Pilot:    G-WIRO, Diamond DA20, VFR from Wiener Neustadt Ost to your field, 3 miles south of Seibersdorf, Information W.
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LOWW_TWR: G-WIRO, CTR Wien IMC, visibility 2000 meters, broken clouds 1400 feet, continue to Seibersdorf, expect special-VFR, Runway 29, QNH 1009. I call you back.</pre>
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*Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Einflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug (Position, Höhe, Geschwindigkeit etc.). Anflugkontrolle genehmigt Einflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4617. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Sonder-VFR Freigabe die Anweisung die Anflugkontrolle zu rufen. Nach Einflug in die Kontrollzone (überfliegen der Kontrollzonengrenze) muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten<br>
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<pre>LOWW_TWR: G-WIRO, enter the CTR via Sector S special-VFR, not above 1500 feet, squawk 4617.
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Pilot:    Entering CTR via Sector S special-VFR approved, not above 1500 feet, squawk 4617, QNH 1009, G-WIRO.
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LOWW_TWR: G-WIRO, identfied, continue approach, report airport in sight.
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Pilot:    Verstanden, melde Platz in Sicht.
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...
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Pilot:    Airport in sight, G-WIRO.
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LOWW_TWR: G-WIRO, join final for runway 29, no further traffic in the CTR.
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Pilot:&nbsp;  Joining final Runway 29, G-WIRO.
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LOWW_TWR: G-WIRO, Wind 290 degrees, 10 knots, Runway 29, cleared to land.
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Pilot:    Cleared to land, Runway 29, G-WIRO.</pre>
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*Nach der vollständigen Landung ist die Anflugkontrolle über die Beendigung des Fluges unter Sonder-VFR zu informieren.
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=== Example for leaving the CTR<br> ===
  
LOWW_TWR: OE-AUT, Fliegen Sie in die Kontrollzone über Sector S Sonder-VFR ein, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4617.
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===== Example in german =====
Pilot:   Transponder 4601, OE-AUT.
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<pre>Pilot: Wien Turm, Servus, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, identifiziert, eine Meile nordwestlich Donauturm, angezeigte Höhe 1500 Fuß, Durchflug Luftraum D via Donauturm, Klosterneuburg, Kreuzenstein und Stockerau nach Krems in 3000 Fuß genehmigt.
+
LOWW_TWR: OE-AUT, Wien Turm, Servus.
Pilot:   &nbsp;Durchflug Luftraum D genehmigt, via Donauturm, Klosterneuburg, Kreuzenstein und Stockerau nach Krems in 3000 Fuß, OE-AUT.
+
Pilot: OE-AUT, Diamond DA20, am GAT, VFR nach Wiener Neustadt Ost, erbitte Platzinformationen.
 +
LOWW_TWR: OE-AUT, Kontrollzone Wien IMC, Sicht 2000 Meter, Wolken bedeckt 1400 Fuß, erwarten Sie Sonder-VFR, Piste 29, QNH 1009. Ich rufe zurück.</pre>
 +
*Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Ausflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug, Ausflugroute etc. Anflugkontrolle genehmigt Ausflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4610. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Startfreigabe die Anweisung, die Anflugkontrolle zu rufen. Nach dem Start muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten.
 +
<pre>LOWW_TWR: OE-AUT, verlassen Sie die Kontrollzone über Sector S, Sonder-VFR, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4610.
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Pilot:   Ausflug aus der Kontrollzone, Sonder-VFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4610, QNH 1009. Wir sind dann rollbereit, OE-AUT.
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LOWW_TWR: OE-AUT, rollen Sie zum Rollhalt Piste 29 über M.
 +
Pilot:   Rollhalt Piste 29 über M, OE-AUT.
  
Der Pilot steigt nun auf 3000 Fuß
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LOWW_TWR: Wind 290 Grad, 10 Knoten, Piste 29, Start frei.
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Pilot:&nbsp;  &nbsp;Start frei, Piste 29, OE-AUT.
  
LOWW_APP: OE-AUT, Sie fliegen nun in Luftraum D ein.
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LOWW_TWR: OE-AUT, identifiziert, angezeigte Höhe 1300 Fuß.
 
Pilot:    Verstanden, OE-AUT.
 
Pilot:    Verstanden, OE-AUT.
  
...
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LOWW_TWR:&nbsp;OE-AUT, Sie verlassen jetzt die Kontrollzone, Transponder VFR, Frequenzwechsel genehmigt.
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Pilot:&nbsp;  Frequenzwechsel genehmigt, danke, OE-AUT.
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</pre>
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*Über die Beendigung des SVFR ist die Anflugkontrollstelle unverzüglich zu informieren.<br>
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===== Beispiel auf englisch =====
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<pre>Pilot:    Wien Tower, hello, G-WIRO.
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LOWW_TWR: G-WIRO, Wien Tower, good day.
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Pilot:    G-WIRO, Diamond DA20, at the GAT, VFR to Wiener Neustadt Ost, information A.
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LOWW_TWR: G-WIRO, CTR Wien IMC, visiility 2000 meters, broken clouds 1400 feet, expect special-VFR, QNH 1009, i call you back.</pre>
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*Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Ausflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug, Ausflugroute etc. Anflugkontrolle genehmigt Ausflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4610. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Startfreigabe die Anweisung, die Anflugkontrolle zu rufen. Nach dem Start muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten.
 +
<pre>LOWW_TWR: G-WIRO, leave CTR via Sector S, special-VFR, not above 1500 feet, squawk 4610.
 +
Pilot:    Leaving CTR via Sector S approved, special-VFR, not above 1500 feet, squawk 4610, QNH 1009 and we are ready for taxi, G-WIRO.
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LOWW_TWR: G-WIRO, taxi to holding point runway 29 via M.
 +
Pilot:    Holding point runway 29 via M, G-WIRO.
 +
 
 +
LOWW_TWR: Wind 290 degrees, 10 knots, runway 29, cleared for takeoff.
 +
Pilot:    Cleared for takeoff, runway 29, G-WIRO.
 +
 
 +
LOWW_TWR: G-WIRO, identified, at altitude 1300 feet.
 +
Pilot:    Roger, G-WIRO.
  
LOWW_APP: OE-AUT, Sie haben Krems passiert und den Luftraum D verlassen, Transponder VFR, Frequenzwechsel genehmigt, schönen Weiterflug.
+
LOWW_TWR: G-WIRO, you are about to leave the CTR, squawk VFR, frequency change approved.
Pilot:    Haben Luftraum D verlassen, setzen Transponder VFR und der Frequenzwechsel ist genehmigt, vielen Dank, OE-AUT.
+
Pilot:    Squawk VFR, frequency change approved, G-WIRO.
 
</pre>
 
</pre>
3. Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Einflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug (Position, Höhe, Geschwindigkeit etc.) 4. Anflugkontrolle genehmigt Einflug unter SVFR a. Phraseologie: SVFR genehmigt, nicht über 2000 Fuß, Tanspondercode 4617. 5. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. 6. Platzlotse gibt die SVFR Freigabe an den Piloten weiter a. Phraseologie: OE-AUT, fliegen Sie in die Kontrollzone über Donauturm SonderVFR ein, nicht über 2000 Fuß, Transpondercode 4617. 7. Nach Einflug in die Kontrollzone (überfliegen der Kontrollzonengrenze) muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten bis das Luftfahrzeug gelandet ist. 8. Information an die Anflugkontrolle über die Beendigung des SVFR. Beispiel für den Ausflug aus der Kontrollzone 1. Nach der ersten Meldung des Piloten wird diesem mitgeteilt dass die Kontrollzone IMC ist und erfragen über welchen Punkt er ausfliegen möchte. a. Phraseologie: OE-AUT, Kontrollzone Wien IMC, Sicht 3600 Meter, Piste 29, QNH 1013 bestätigen Sie Ausflug über Seibersdorf. 2. Beantragung der SVFR Freigabe bei der Anflugkontrolle. a. Phraseologie: Erbitte Freigabe für SVFR, eine Diamond DA20, Ausflug über Seibersdorf. 3. Genehmigung durch die Anflugkontrolle a. Phraseologie: SVFR genehmigt, nicht höher als 2000 Fuß, Transpondercode 4616. 4. Übermittlung der SVFR Freigabe an den Piloten a. Phraseologie: OE-AUT, verlassen Sie die Kontrollzone SonderVFR über Seibersdorf, nicht höher als 2000 Fuß, Transpondercode 4616. 5. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. 6. Nach dem Start hat der Platzlotse die Verantwortung für die Staffelung. 7. SVFR gilt als beendet sobald der Pilot die Kontrollzonengrenze überfliegt. Anmerkungen - Zur besseren Koordination und Durchführung von SVFR Flügen können gemeinsame Absprachen zwischen Anflugkontrolle und dem Platzlotsen getroffen werden. Diese sind in der Realität schriftlich zu vermerken und verbindlich. - Kontrolltürme mit eigenem Radarsichtgerät (ASR) können gemäß Betriebsabsprachen auch selber vollständig, in eigener Verantwortlichkeit SVFR durchführen. Auf VATSIM nicht immer realisierbar, da viele Platzlotsen noch nicht über die Freigabe für eine Anflugkontrollstelle verfügen, das Radar aber vorhanden ist. (Hier besteht noch Klärungsbedarf mit dem Trainingsteam) Begriffe - Platzlotse – zuständiger Towerlotse (mind. S2 Rating) - Anflugkontrolle – zuständiger Radarlotse z.B. APP oder CTR (mind. S3 Rating) - ASR – Airport Surveillance Radar Chris Wirowski Mentor vACC-Austria
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*Über die Beendigung des SVFR ist die Anflugkontrollstelle unverzüglich zu informieren.<br>
  
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Revision as of 19:52, 14 January 2012

General

Sonder VFR kommt zur Anwendung wenn die

  1. Wenn die Flugsicht  weniger als 5 km beträgt.
  2. Wenn die Hauptwolkenuntergrenze geringer als 1500 Fuß über Grund ist.

Bei solchen Wetterbedingungen sind keine VFR Flüge möglich, außer Sonder VFR. SVFR ermöglicht den Ein- beziehungsweise Ausflug aus einer Kontrollzone, auch dann, wenn die Wetterminima unterhalb VMC im Luftraum D liegen. Auch ein anschließender Weiterflug in Luftraum G unter Einhaltung der Wetterminima ist möglich.


Grundlagen zur Durchführung von SVFR

  1. Die Verkehrslage gestattet die Durchführung
  2. Die Anflugkontrollstelle erteilt die Genehmigung
  3. Platzverkehrslotse arbeitet bei der Delegation von SVFR immer nach den erhaltenen Freigaben der Anflugkontrollstelle
  4. Bei Flugbewegungen unter SVFR sind alle geplanten und anstehenden Flugbewegungen an die zuständige Anflugkontrollstelle weiterzuleiten und entsprechende Freigaben anzufordern
  5. Die Anflugkontrollstelle kann Flugbewegungen selbst führen und nur an den Platzlotsen weitergeben wenn die Staffelung gewährleistet ist
  6. Bodensicht (RVR) beträgt mindestens 1500 Meter oder 800 Meter bei Hubschraubern o Hauptwolkenuntergrenze (Broken Clouds) beträgt mindestens 500 Fuß o Hubschrauber mit hoheitlichen Aufgaben (z.B. Polizei) oder Rettungshubschrauber dürfen auch bei geringerer Bodensicht bzw. Hauptwolkenuntergrenze fliegen.

Staffelung

  1. SVFR zu SVFR oder SVFR zu IFR Flügen erfordern Radarstaffelung (mind. 3 NM) oder vertikale Staffelung (mind. 1000 Fuß)
  2. Nur die zuständige Anflugkontrollstelle kann die Staffelung gewährleisten
  3. Ausschließlich die zuständige Anflugkontrollstelle kann SVFR Freigaben an den Platzverkehrslotsen oder Piloten erteilen o Die Delegation der Staffelung an den Platzverkehrslotsen ist nur nach Absprache möglich.
  4. Zur Radarführung ist ein Squawk zu vergeben
  5. SVFR Flüge können auch durch die Anflugkontrolle geführt werden, dies trifft zu, wenn sehr viele Luftfahrzeuge im Anflug auf den Platz sind und die Anflugkontrolle entscheidet, dass der Platzlotse nicht für die Staffelung zuständig sein kann. Die Anflugkontrolle führt dann alle Luftfahrzeuge und gibt die Einflugfreigabe wenn er die Staffelung aufrecht erhalten kann
  6. Staffelung nach geographischen Punkten ist nicht gestattet (z.B. Folgen von Flüssen oder Autobahnen zum Erhalt der Staffelung)
  7. Nur eine Flugbewegung unter SVFR zur gleichen Zeit
Reduzierte Staffelung

Die Staffelung darf unter folgenden Bedingungen reduziert werden

  1. Der Platzlotse hat alle Flugbewegungen immer in Sicht und kann direkt eingreifen
  2. Übergabe der Staffelung an den Piloten sofern er den anderen Luftverkehrsteilnehmer in Sicht hat und versichert selbst für seine Staffelung zu sorgen
  3. Piloten können sich gegenseitig sehen und so für eigene Staffelung sorgen, verliert jedoch ein Pilot die Sicht zum anderen Luftfahrzeug ist sofort Radarstaffelung oder vertikale Staffelung herzustellen

Navigation

  1. Flügen unter SVFR sollen keine konkreten Steuerkurse oder Höhen zugewiesen bekommen, ansonsten nimmt man dem Piloten die Möglichkeit Wolken oder Hindernissen auszuweichen
  2. Zum Erhalt der Staffelung dürfen aber maximale bzw. minimale Höhen zugewiesen werden, auch dürfen Himmelsrichtungen zur Festlegung der ungefähren Flugrichtung angewiesen werden
  3. Reduzierung der Staffelung durch den Tower Mit Zustimmung der Anflugkontrollstelle ist es möglich die Radar- bzw. vertikale Staffelung zu reduzieren. 

Beispiele für den Einflug in die Kontrollzone

Beispiel auf deutsch
Pilot:    Wien Turm, Servus, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, Wien Turm, Servus.
Pilot:    OE-AUT, Diamond DA20, VFR von Wiener Neustadt Ost zu Ihrem Platz, circa 3 Meilen südlich von Seibersdorf, erbitte Platzinformationen.
LOWW_TWR: OE-AUT, Kontrollzone Wien IMC, Sicht 2000 Meter, Wolken bedeckt 1400 Fuß, fliegen Sie weiter in Richtung Seibersdorf, erwarten Sie Sonder-VFR, Piste 29, QNH 1009. Ich rufe zurück.
  • Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Einflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug (Position, Höhe, Geschwindigkeit etc.). Anflugkontrolle genehmigt Einflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4617. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Sonder-VFR Freigabe die Anweisung die Anflugkontrolle zu rufen. Nach Einflug in die Kontrollzone (überfliegen der Kontrollzonengrenze) muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten
LOWW_TWR: OE-AUT, Fliegen Sie in die Kontrollzone über Sector S Sonder-VFR ein, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4617.
Pilot:    Einflug in die Kontrollzone Sonder-VFR genehmigt, 1500 Fuß oder darunter, Transponder 4617, QNH 1009, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, identifiziert, setzen Sie Anflug fort, melden Sie Platz in Sicht.
Pilot:    Verstanden, melde Platz in Sicht.

...

Pilot:    Platz in Sicht, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, fliegen Sie in den Endanflug Piste 29, kein weiterer Verkehr in der Kontrollzone.
Pilot:    Fliege in den Endanflug Piste 29, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, Wind 290 Grad, 10 Knoten, Piste 29, Landung frei.
Pilot:    Landung frei, Piste 29, OE-AUT.
  • Nach der vollständigen Landung ist die Anflugkontrolle über die Beendigung des Fluges unter Sonder-VFR zu informieren.
Beispiel auf englisch
Pilot:    Wien Tower, good afternoon, G-WIRO.
LOWW_TWR: G-WIRO, Wien Tower, Servus.
Pilot:    G-WIRO, Diamond DA20, VFR from Wiener Neustadt Ost to your field, 3 miles south of Seibersdorf, Information W.
LOWW_TWR: G-WIRO, CTR Wien IMC, visibility 2000 meters, broken clouds 1400 feet, continue to Seibersdorf, expect special-VFR, Runway 29, QNH 1009. I call you back.
  • Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Einflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug (Position, Höhe, Geschwindigkeit etc.). Anflugkontrolle genehmigt Einflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4617. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Sonder-VFR Freigabe die Anweisung die Anflugkontrolle zu rufen. Nach Einflug in die Kontrollzone (überfliegen der Kontrollzonengrenze) muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten
LOWW_TWR: G-WIRO, enter the CTR via Sector S special-VFR, not above 1500 feet, squawk 4617.
Pilot:    Entering CTR via Sector S special-VFR approved, not above 1500 feet, squawk 4617, QNH 1009, G-WIRO.
LOWW_TWR: G-WIRO, identfied, continue approach, report airport in sight.
Pilot:    Verstanden, melde Platz in Sicht.

...

Pilot:    Airport in sight, G-WIRO.
LOWW_TWR: G-WIRO, join final for runway 29, no further traffic in the CTR.
Pilot:    Joining final Runway 29, G-WIRO.
LOWW_TWR: G-WIRO, Wind 290 degrees, 10 knots, Runway 29, cleared to land.
Pilot:    Cleared to land, Runway 29, G-WIRO.
  • Nach der vollständigen Landung ist die Anflugkontrolle über die Beendigung des Fluges unter Sonder-VFR zu informieren.

Example for leaving the CTR

Example in german
Pilot: Wien Turm, Servus, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, Wien Turm, Servus.
Pilot: OE-AUT, Diamond DA20, am GAT, VFR nach Wiener Neustadt Ost, erbitte Platzinformationen.
LOWW_TWR: OE-AUT, Kontrollzone Wien IMC, Sicht 2000 Meter, Wolken bedeckt 1400 Fuß, erwarten Sie Sonder-VFR, Piste 29, QNH 1009. Ich rufe zurück.
  • Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Ausflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug, Ausflugroute etc. Anflugkontrolle genehmigt Ausflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4610. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Startfreigabe die Anweisung, die Anflugkontrolle zu rufen. Nach dem Start muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten.
LOWW_TWR: OE-AUT, verlassen Sie die Kontrollzone über Sector S, Sonder-VFR, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4610.
Pilot:    Ausflug aus der Kontrollzone, Sonder-VFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Transponder 4610, QNH 1009. Wir sind dann rollbereit, OE-AUT.
LOWW_TWR: OE-AUT, rollen Sie zum Rollhalt Piste 29 über M.
Pilot:    Rollhalt Piste 29 über M, OE-AUT.

LOWW_TWR: Wind 290 Grad, 10 Knoten, Piste 29, Start frei.
Pilot:    Start frei, Piste 29, OE-AUT.

LOWW_TWR: OE-AUT, identifiziert, angezeigte Höhe 1300 Fuß.
Pilot:    Verstanden, OE-AUT.

LOWW_TWR: OE-AUT, Sie verlassen jetzt die Kontrollzone, Transponder VFR, Frequenzwechsel genehmigt.
Pilot:    Frequenzwechsel genehmigt, danke, OE-AUT.
  • Über die Beendigung des SVFR ist die Anflugkontrollstelle unverzüglich zu informieren.
Beispiel auf englisch
Pilot:    Wien Tower, hello, G-WIRO.
LOWW_TWR: G-WIRO, Wien Tower, good day.
Pilot:    G-WIRO, Diamond DA20, at the GAT, VFR to Wiener Neustadt Ost, information A.
LOWW_TWR: G-WIRO, CTR Wien IMC, visiility 2000 meters, broken clouds 1400 feet, expect special-VFR, QNH 1009, i call you back.
  • Jetzt erfolgt die Koordination mit der Anflugkontrolle, Absprache ob Ausflug unter SVFR möglich ist und Weitergabe von Informationen zum Luftfahrzeug, Ausflugroute etc. Anflugkontrolle genehmigt Ausflug unter SVFR und gibt folgende Informationen an den Tower Controller: SVFR genehmigt, nicht über 1500 Fuß, Tanspondercode 4610. Wenn die Anflugkontrolle zustimmt, dass der Flieger beim Platzlotsen auf der Frequenz bleibt ist der Platzlotse auch für die Staffelung verantwortlich. Die Anflugkontrolle hält aber weiterhin die Staffelung zu anderen Luftfahrzeugen die unter SVFR oder IFR fliegen. Möchte die Anflugkontrollstelle selbst die Führung des Lfz. übernehmen, so erfolgt nach der Übermittlung der Startfreigabe die Anweisung, die Anflugkontrolle zu rufen. Nach dem Start muss der Platzlotse die Staffelung aufrecht erhalten.
LOWW_TWR: G-WIRO, leave CTR via Sector S, special-VFR, not above 1500 feet, squawk 4610.
Pilot:    Leaving CTR via Sector S approved, special-VFR, not above 1500 feet, squawk 4610, QNH 1009 and we are ready for taxi, G-WIRO.
LOWW_TWR: G-WIRO, taxi to holding point runway 29 via M.
Pilot:    Holding point runway 29 via M, G-WIRO.

LOWW_TWR: Wind 290 degrees, 10 knots, runway 29, cleared for takeoff.
Pilot:    Cleared for takeoff, runway 29, G-WIRO.

LOWW_TWR: G-WIRO, identified, at altitude 1300 feet.
Pilot:    Roger, G-WIRO.

LOWW_TWR: G-WIRO, you are about to leave the CTR, squawk VFR, frequency change approved.
Pilot:    Squawk VFR, frequency change approved, G-WIRO.
  • Über die Beendigung des SVFR ist die Anflugkontrollstelle unverzüglich zu informieren.